Auf unserer zweiten Etappe erkunden wir Franken und freuen uns endlich wieder unterwegs zu sein. Die ersten Tage sind wir bei Freundinnen & Freunden und werden herzlich empfangen, bevor wir wieder Tschüss sagen müssen. Danach tauchen wir ein in die schönen Wälder Frankens und genießen die Natur in vollen Zügen, auch bei Dauerregen!
Nachdem wir unsere Zwangspause im Kinderzimmer überstanden haben, ist die Freude riesig, endlich wieder mit dem Rad die Welt zu erkunden. Also packten wir unsere sieben Sachen, verabschiedeten uns bei unseren Familien und radelten los! Mit der Sonne im Rücken rollen wir vorbei an dem ein oder anderen Regenbogen durch den ein oder anderen Regenschauer. Nach der ersten Nacht in unserer Villa Sonnenschein ohne Wärmflaschen ist es so gemütlich und warm, dass wir gar nicht so recht aufstehen wollen. Es ist nun deutlich angenehmer als auf unserer ersten Etappe und der Frühling ist nun endlich spürbar. Draußen vorm Zelt erwartet uns die Sonne, aber leider auch der Wind und so radeln wir mit ordentlich Gegenwind ins Vogtland. Die kurzen aber sehr steilen Anstiege zeigten uns direkt auf, dass die entspannten, flachen Strecken an einem Flusslauf erst einmal vorbei sind. Hier spürten wir auch deutlich was es heißt, mit so viel Gepäck unterwegs zu sein.
Aber die Strapazen sollten sich lohnen. Völlig erschöpft erreichten wir am späten Abend Schwarzenbach an der Saale, wo wir von guten Freunden empfangen wurden. Neben einer warmen Dusche, kaltem Bier und jeder Menge leckerer fränkischer Bratwürste, gab es einen lustigen Abend. Schön, dass wir uns nochmal gesehen haben. Am nächsten Morgen gab es noch ein riesiges Frühstück in einer gemütlichen Runde bis es dann auch bald schon wieder hieß: Tschüss sagen. Danke für die Herzlichkeit und bis bald!
Bei starkem Gegenwind strampelten wir über den Frankenwald bis an den Main. Es war eine sehr idyllische Tour durch die schönen, gesunden, sattgrünen Mischwälder entlang an kleinen Bachläufen, die immer größer wurden, bis sie schlussendlich in den Weißen Main mündeten. Unterwegs fanden wir zu unserer Überraschung geöffnete Cafes und tranken dort einen Kaffee in der Sonne – Was für ein Erlebnis nach der langen Lockdownzeit.
Gestärkt und von der Sonne geküsst ließen wir das Maintal hinter uns und überquerten eine weitere Hügelkette, um in den Itzgrund zu gelangen. Wie wir später erfahren sollten, haben wir uns dafür den steilsten Anstieg ausgesucht. In Lahm wurden wir dann erneut herzlich von unseren Freunden empfangen. Es gab natürlich auch wieder beste fränkische Bratwürste, leckeres Bier aus dem Krug und einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer in der lustigen „Nachbarschafts-WG“ von Lahm. Vielen Dank für die Herzlichkeit und bis bald!
Für uns war das der letzte Besuch bei Freunden in Deutschland, bei denen wir zu Hause aufgenommen wurden. Aber auch so haben wir auf unserer Tour nur freundliche und offene Menschen getroffen, die immer ein Lächeln auf den Lippen hatten oder für einen Schnack zu haben waren. Schon oft haben wir von Menschen hören müssen, dass es Freundlichkeit und Gastfreundschaft nur außerhalb von Deutschland gibt. Wir haben ganz andere Erfahrungen gemacht und sind der Meinung, dass es immer darauf ankommt, wie man den Menschen selbst begegnet. Also probiert es einmal aus und schenkt jedem Menschen ein Lächeln, denn das kostet nichts und es bewirkt so viel. Wir wurden sogar während der Fahrt von einem Auto überholt und nach kurzem Plausch bot er uns einen Schlafplatz bei sich zu Hause an. Kurze Zeit später zeigten uns zwei Rentner den Weg aus einer Baustelle heraus und luden uns ebenfalls zu sich nach Hause zum Essen und Trinken ein.
Nach all den herzlichen Momenten stand für uns nun wieder etwas mehr Natur auf dem Plan. Wir erkundeten den Steigerwald und merkten direkt, dass uns das Vogtland noch immer in den Beinen steckte. Bei strömenden Regen und starken Böen ging es über zwei Bergketten ins Herz des Steigerwaldes, wo wir uns einen Trekkingplatz gesucht hatten. Hier gab es neben einer Feuerstelle auch einen kleinen Holzunterstand, der perfekt war für die regnerischen Tage. Neben uns waren noch eine Familie und zwei weitere Radler an dem Platz.
Auch der nächste Tag startet mit Dauerregen und es sollten sich nur vereinzelte Regenpausen ergeben. Uns war das ziemlich egal, wir starten ganz entspannt in den Tag und genossen den Regen unter unserem Unterstand. Es ist schon erholsam und wir genießen es sehr, endlich mal keine Termine und keinen Zeitdruck wie im normalen Alltag zu haben.
Bis zum nächsten Trekkingplatz war es für uns nur ein Katzensprung. Dort lernten wir unseren netten Zeltnachbarn aus Meißen kennen, der mit seinem Hund unterwegs war und seine Tour wegen des Wetters schon abbrechen wollte. Wir schnackten, teilten unser Bier und Essen mit ihm und er freute sich letztendlich sehr darüber, dass er sich fürs Bleiben entschieden hatte. Außerdem weihten wir an dem wunderschönen Trekkingplatz unseren kleinen Holzofen ein und trockneten unsere Sachen bis zum nächsten Regenguss.
Nach der entspannten Zeit im Steigerwald ging es für uns nun weiter nach Forchheim an den Main-Donau-Kanal. In einer kleinen Gartensiedlung nutzen wir zum ersten Mal „1nitetent“, eine Plattform, bei der offene Menschen ihren Garten für eine Nacht zum Zelten anbieten. Eine tolle Sache!
Hallo Isi, danke für „1nitetent“, die Seite kannte ich noch nicht. Ich guck mal, ob die auch bei Paddeltouren nützlich sein könnte. Letztes Jahr hab ich in Dänemark am Limfjord manchmal „illegal“ gezeltet, weil einfach keine legale Möglichkeit zu finden war. – Ihr seid ja ganz schön „wetterfest“. Habt ihr so tolle Regensachen (in denen man nicht innen naß wird vom Schwitzwasser) oder seid ihr einfach nicht aus Zucker 😋? Liebe Grüße, weiter gute Fahrt und viele schöne Erlebnisse, Sabine
Liebe Sabine, wie toll… vielleicht kann es ja wirklich auch für dich nützlich sein. Ich hoffe die Plattform wächst noch weiter, sodass auch im Ausland mehr Leute zu finden sind. Ist nämlich echt ne tolle Sache. Wir haben gute Regensachen, aber die schützen auch nicht vorm Schwitzen 😀 Also wohl eher nicht aus Zucker 😀 Sonnige Grüße aus der Hohen Tatra und lieben Dank für deine Wünsche!