Ein letztes Mal geht es für uns durch die trubeligen Gassen von Delhi, bevor wir uns endlich wieder auf die Räder schwingen. Nach dem hektischen Stadtverkehr wird es zunehmend entspannter bis wir Haridwar und Rishikesh am heiligen Ganga erreichen.
Unser Zug aus Varanasi hat gute zwei Stunden Verspätung, was unsere sowieso schon recht späte Ankunftszeit noch weiter nach hinten verschiebt. Als wir gegen halb zwei in der Nacht unser Hostel erreichen, stehen wir vor verschlossenen Toren. Es befindet sich in einer abgezäunten, kleinen Siedlung, welche durch Schranke, Tor und Wachposten gesichert ist, jedenfalls tagsüber. Wir laufen um den Block herum, doch auch das zweite Tor ist verschlossen… Wir rufen im Hostel an, müssen zum dritten Eingang. Endlich sind wir drinnen, doch bevor wir in unsere Doppelstockbetten schlüpfen können, müssen wir uns erneut in das große, dicke Buch eintragen. Die Daten von unseren Pässen kennen wir mittlerweile auswendig.
Im Norden der Metropolregion haben wir eine Unterkunft für ein paar Tage gebucht. Wir wollen noch einmal durchatmen, bevor es wieder richtig los geht. Wir entscheiden uns gegen das Radfahren in Delhi. Unsere Räder stecken ohnehin noch in den Kartons und sollten ohne Probleme in ein Taxi passen, wir müssen nur eins in der richtigen Größe finden.
Am Ende fragen wir im Hostel nach, ob sie eine Idee haben. Nach kurzem Telefonat ist alles geklärt. Wir sind gespannt, was für ein Taxi uns abholt und ob die ganzen Kartons auch reinpassen. Nunja, wir werden mal wieder überrascht. Vor uns steht ein großer LKW auf dessen Ladefläche unsere Sachen doch etwas verloren aussehen.
Mit der Metro brauchen wir fast eine Stunde ins Zentrum von Old Delhi. Ein letztes Mal genießen wir die vollen Gassen und das kunterbunte Treiben der Millionenstadt, diesmal sogar unter blauem Himmel! Die letzten Tage zog ein kräftiger Wind durch die Straßen und der Smog ist förmlich wie weggeblasen.
Wir erreichen den Gewürzmarkt. Schon auf der großen Straßen reihen sich mehrere Stände mit den Gewürzbergen aneinander. Außerdem gibt es Nüsse, Trockenfrüchte und andere Leckereien. Wir biegen in einen kleinen, dunklen Durchgang ein. Die Luft ist scharf, gesättigt von Senföl und frischem Chilipulver. Das Atmen fällt schwer, es kratzt im Rachen, wir haben Tränen in den Augen und müssen ständig niesen.
Im Hinterhof herrscht ein geschäftiges Treiben. Männer tragen riesige Säcke voller Chilischoten auf ihrem Rücken, Holzkarren werden durch die Gassen manövriert. Überall sieht man die prall gefüllten Säcke mit den Gewürzen, die manchmal fast zu platzen drohen. An kleinen bis großen Ständen wird alles verkauft, was für die eigene masala Mischung benötigt wird.
Unsere Räder haben den Flug gut überstanden, alles ist wieder festgeschraubt und auch den Spiegel haben wir im zweiten Anlauf auf der richtigen Seite befestigt – Linksverkehr!
Die ersten Meter sind gewohnt wackelig, doch im Handumdrehen fühlen wir uns wieder wohl auf den Rädern. Auch der chaotisch wirkende Verkehr ist nicht so schlimm wie befürchtet. Alles gleitet ineinander, alle passen auf. Es ist zwar teilweise richtig eng, aber dafür rasen die Autos zumeist nicht an uns vorbei.
Allerdings ist es extrem laut! Das ständige Hupen in unterschiedlichsten Tönen und Melodien trommelt auf unsere Ohren ein. Doch selbst die dumpfen Tröten der LKW sind im Vergleich zu den Bussen eher harmlos. Es scheint, als sind die zerbeulten, monströsen Busse die Könige der Straße. Ihr Gebrüll übertönt alles und es macht den Anschein, als beanspruchen sie die Straße für sich allein. Alle machen ihnen Platz, wenn sie ungebremst die Straße entlanghämmern. Als würden nur die Haltestellen die Stahlkolosse zum Stehen bringen, untermalt von einem extrem lauten Quietschen der alten, nicht so oft benutzten Bremsen.
Nach ca. 20 km verlassen wir den Highway und das volle Randgebiet Delhis. Es ist zwar spannend und aufregend, doch wir spüren auch wie erschöpfend es ist, die ganze Zeit hochkonzentriert neben all den Einflüssen Rad zu fahren. Wir sind froh, dass wir auf eine kleine Straße abbiegen können, die, man mag es kaum glauben, fast ruhig erscheint.
Wir folgen dem Ganga-Kanal gen Norden. Mit jedem Kilometer löst sich die Anspannung, mit jedem Kilometer atmen wir bessere Luft ein, mit jedem Kilometer fühlen wir die Freiheit in uns aufleben und uns wieder zurück auf unserer Radreise. Wir werden wieder von Tourist*innen zu Reisenden.
Wir verlassen das urbane Gebiet immer weiter. Entlang des türkisblauen Ganga-Kanals wächst teilweise eine erfrischend grüne, subtropische Vegetation. Die flache Landschaft ist geprägt von kleinen Dörfern zwischen abgeernteten Reisfeldern. Wasserbüffel oder mehr als überladene LKW transportieren Schilf oder Holz. Kuhfladen, vereinzelt oder aufgetürmt, säumen den Weg. Es ist herrlich warm und wir genießen die frische Luft.
Auf unserem Weg durch Indien sehen wir immer wieder all die kleinen und großen Müllberge. Auch während des Radfahrens erblicken unsere Augen wieder allerhand Plastikmüll am Straßenrand. Es ist für uns einfach nur entsetzlich, wie mit der Umwelt umgegangen wird und doch ist der Müll nur die Spitze des Eisbergs. Ja, es liegt überall Müll. Sich darüber aufzuregen greift wohl jedoch zu kurz. In einem Land, in dem so viele Menschen in bitterer Armut leben, nicht wissen, wie sie ihre Familien ernähren sollen, da wollen wir uns über den Müll aufregen? Nur weil wir aus der westlichen Welt uns in unserer sauberen Umgebung gestört fühlen?
Ja, auch wir finden es unerträglich den Müll zu sehen, auch wir verschließen die Augen vor den wirklichen Problemen. Ist es doch einfacher über Müll zu reden als dem bitteren Schicksal mancher Menschen direkt in die Augen zu schauen.
Bleiben wir noch einmal bei der Problematik des Mülls, denn auch wir sehen den Drang zur Veränderung. In den Läden gibt es oft Stofftüten für das Obst und Gemüse. Wenn wir sagen, wir wollen keine Plastiktüte, dann wird dies oft ohne Wiederrede akzeptiert und diese Akzeptanz haben wir nicht immer auf unserer Reise erlebt.
Einmal standen wir auf dem Bahnhof, ein Mann wirft ein Plastiktüte vor uns auf den Boden und nicht in den Mülleimer direkt daneben. Es müssen wohl unsere entsetzten Blicke und ein kleiner Hinweis gewesen sein, die ihn dazu bewogen haben, die Tüte ohne zu zögern aufzuheben und in den Mülleimer zu werfen. Auch wenn man sieht, wie die Menschen in ihrem Zuhause stets alles sauber halten, zeigt es doch, dass ein Verständnis diesbezüglich durchaus existieren mag.
Es ist wohl einfach die Ohnmacht vor all dem Müll, die einige dazu bewegt, den Glauben daran zu verlieren, man könne den Müll beseitigen. Denn selbst wenn der Müll in einer Tonne landet, was geschieht dann damit? Verschwindet er in einem Loch? Wird er verbrannt?
Wie können wir uns also über all den Müll echauffieren? Es den Menschen gar vorwerfen? Wie soll man sich Gedanken über den Müll machen, wenn man nicht einmal weiß, wie man seine Kinder satt bekommen soll?
Aber doch macht es uns extrem wütend, wenn ein dicker SUV an uns vorbeisaust und die gerade gekaufte Chipstüte einfach und ganz selbstverständlich aus dem Fenster wirft. Wir fragen uns warum? Ist es diesen Menschen egal oder hängen sie noch im Kastensystem fest. Gehen davon aus, dass es das Personal unter ihnen schon aufräumen wird?
Im Hinduismus hat sich die Einteilung der Bevölkerung in sogenannte Kasten herausgebildet. Der Begriff Kaste stammt vom portugiesischen Wort casto (rein, keuch). Wer neben einem rechtschaffenden Leben seine dharma (moralische Pflicht) erfüllt, hat größere Chancen, in eine höhere Kaste wiedergeboren zu werden.
Das rigide, soziale System besteht aus vier Hauptkasten (varnas). Es heißt, dass die Brahmanen (Priester, Gelehrte) im Augenblick der Schöpfung aus dem Mund bzw. Kopf des Gottes Brahma entstanden und sie deshalb als „Kopf“ der hinduistischen Gesellschaft anzusehen seien. Aus seinen Armen entstand die Kaste der Kshatriyas (Krieger, Verwalter), aus den Hüften die Vaishyas (Bauern, Händler) sowie die Shudras (Arbeiter) aus seinen Füßen. Dieses „Fußvolk“ hatte den oberen Kasten zu dienen. Innerhalb dieses viergliedrigen Kastensystems bildeten sich unzählige Unterkasten heraus, die heute auf etwa 3.000 geschätzt werden.
Außerhalb der Hauptkasten sind die Dalits (die Unberührbaren) angesiedelt, deren Schatten nicht einmal auf Höherkastige fallen durfte, da sie als unrein galten und ihnen nur die Verrichtung „unreiner“ Arbeiten erlaubt war, wie z.B. die Fäkal- oder Leichenbeseitigung. Oft waren sie außerhalb der Dörfer angesiedelt und durften noch nicht einmal einen Tempel betreten.
Die verschiedenen Kasten durften nur streng festgelegte Arbeiten verrichten, die der jeweiligen Hierarchie entsprachen. Außerdem wurden die Menschen entsprechend ihrer Kasten anhand verschiedener Maßstäbe verurteilt. Sie durften weder untereinander heiraten noch gemeinsam am Tisch sitzen. Ein Wechsel in eine andere Kaste und damit in einen anderen Beruf war nur in den seltensten Fällen möglich. Dies führte zu einer immensen sozialen Distanz in der traditionellen Hindugemeinschaft. Da das Leben bis ins kleinste Detail penibel durch die Kaste und die Familie geregelt war, musste ein Hindu stets überlegen wie er mit wem respektvoll oder unterwürfig zu reden hat (vgl. „Hinduismus und Buddhismus: Indiens Religionen im Lichte moderner Erkenntnisse“ – Astrid Rosenschon).
Auch wenn die Kaste heute offiziell keine Rolle mehr spielt in Indien und vorm Gesetz jede/r gleich ist, so spüren wir doch immer wieder, dass es noch präsent und tief verwurzelt ist. Dies zeigt sich z.B. an Hochzeiten, die zumeist nur innerhalb der eigenen Kaste durchgeführt werden. Es zeigt sich an der Diskriminierung von unteren Kasten. Wir beobachten nicht selten das herablassende Verhalten gegenüber z.B. Angestellten.
Die Tage sind kurz und wir wollen zeitig starten, doch der Blick aus dem Fenster zeigt nur graue Nebelschwaden. Es wirkt mystisch. Wir sitzen auf den Räder, können maximal 20 Meter schauen. Die Straße verschwindet einfach im Nebel, aus dem ab und an ein wackeliges Fahrrad, voll beladen und ohne Licht auftaucht. Manchmal rollt ein Moped heran. Die Menschen sind eingepackt in Decken und dicke Jacken. Die Köpfe in Schals und Tücher gehüllt. Die ruhige Stimmung wird nur durch das dumpfe Hupen eines LKW durchdrungen, der ebenfalls wie aus dem Nichts aus den Nebelwolken auftaucht, um wenige Sekunden später wieder zu verschwinden.
Entlang des Straßenrandes gibt es immer wieder Verkaufsstände. Nach und nach rollen die vollbeladenen Mopeds ein und alles wird aufgebaut. Wir decken uns ein mit Bananen und den köstlichen Guaven. An einer Kreuzung ist mehr los. Zwischen den Obstständen ist ein kleiner Chai-Stand. Der Sud aus schwarzem Tee und Gewürzen wird warm gemacht, frischer Ingwer gestampft und zugegeben. Alles zusammen kommt in den Bottich, in dem die Milch erhitzt wurde. Dann fragt der nette Verkäufer zweimal nach, ob wir auch wirklich keinen Zucker möchten.
Neben dem Stand sitzen junge Männer um ein kleines Feuer herum und wärmen sich die Hände. Auf der anderen Seite liegt ein großer Haufen Erdnüsse neben einer Holzkarre, auf der gerade schwarzer Sand erhitzt wird. Später werden die Erdnüsse darin geröstet.
Erst gegen Mittag löst sich der dicke Nebel auf und die wärmende Sonne kehrt zurück.
Wir passieren eine muslimisch geprägte Stadt. Moscheen statt Tempel, Kappen statt hinduistischer Gesichtsbemalung. Mittlerweile waren wir ja schon in einigen muslimischen Ländern unterwegs. Die Leute lächeln uns freundlich entgegen und es herrscht reges Bazartreiben. Unsere Erinnerungen an die Türkei und Iran kommen zurück. Der Islam gilt in Indien als die größte Minderheitenreligion. Ihr gehören gute 13 % der Bevölkerung an.
Die Strecke entlang des Kanals ist einfach herrlich. Nur auf den Brücken kommt es manchmal zu Stau, da keiner warten will und alle auf einmal fahren. Aber unsere Räder passen zum Glück durch jede Lücke. Über die kleinen Straßen und Wege, welche fast vergleichbar sind mit echten Radwegen, schlängen wir uns immer weiter zwischen den Kanälen nach Haridwar.
Irgendwann empfängt uns dann doch das geschäftige Treiben, aber irgendwie macht auch das Radeln dazwischen mächtig Spaß. Am Abend genießen wir die Stimmung in Haridwar, welches an jener Stelle liegt, wo der Ganges den Himalaya verlässt. Es ist keine Überraschung, dass auch diese Stadt ein beliebter Ort für hinduistische Pilger*innen ist, die hier im heiligen Wasser baden wollen. Doch scheinbar ist gerade keine Pilgerzeit, denn die meisten der unzähligen Hotels stehen leer.
Die Straßen sind allerdings trotzdem gut gefüllt, denn wir sind ja noch immer in Indien. Auch hier findet am Abend eine Zeremonie zur Ehrung des heiligen Flusses statt, die ganz anders ist als wir sie von Varanasi kennen. Viele Menschen singen oder beten gemeinsam, tanzen voller Ekstase während sie baden oder lassen Blütenkörbchen mit Kerzen den heiligen Fluss hinabgleiten. Wieder andere fächern sich das vermutlich heilige Feuer, welches Männer durch die Gegend tragen, ins Gesicht. Es liegt mal wieder eine spirituelle und faszinierende Stimmung in der Luft.
Unser vorerst letzter Fahrradtag, vorm nächsten Versuch innezuhalten, steht bevor. Wir frühstücken in einem kleinen „Restaurant“. In der kleinen Rumpelbude werden frische aloo paratha gebraten, ein typisch, indisches Frühstücksgericht. Die heilige Musik dröhnt schon wieder lautstark aus allen Boxen und auch auf den Straßen ist das Treiben längst in vollem Gange. Der nette Mann kocht uns sogar heißes Wasser für unseren Kaffee. Ein anderer Mann knetet frischen Teig für Nachschub in einer riesigen Schüssel. Der jüngste Mitarbeiter ist wohl gerade erst aufgestanden, denn mit der Zahnbürste in der Hand, richtet er zügig sein Haar und beäugt uns kritisch. Für ihn sind wir vermutlich genau so faszinierend, wie das ganze Szenario für uns.
Wir überqueren das breite Flussbett des Ganga und radeln auf einer wunderschönen, kleinen Straße gen Rishikesh. Dabei passieren wir das Tiger Reserve und einige, kleine gemütliche Dörfchen mit schilfbedeckten Dächern.
Wir erreichen unser Weihnachtsdomizil, wo wir endlich ein wenig durchatmen wollen. Nach der anfänglichen Euphorie über die Wohnung mit Küche erklingt ohrenbetäubender Baulärm in unseren Ohren. Diese Rechnung haben wir wohl ohne die Großbaustelle neben uns gemacht. Weihnachten verbringen wir aus diesem Grund mehr schlecht als recht.
Manche Tage dauern die Arbeiten bis tief in die Nacht an. Wir erfahren, dass dies wohl nur möglich ist, da es sich um eine Baustelle der Regierung handelt. Am Abend sehen wir dann, wie die Arbeiter sich an der Wasserstelle, an der sie zuvor noch den Beton zusammengemischt haben, waschen. Danach lodern mehrere Feuer auf dem Baugelände und wir sehen wie die Arbeiter ihr Abendessen zubereiten, bevor sie in einem Teil des Rohbaus ihr Nachtlager aufschlagen.
Doch unser Weihnachtsausflug durch die Berge um Rishikesh bringt uns zumindest kurzzeitig auf andere Gedanken. Wir ziehen noch einmal um, in etwas ländlichere Gebiete. Eine Stunde nach unserer Ankunft ertönt wieder Baulärm. Ist das wirklich wahr? Zum Glück handelt es sich nur um ein kurzes Intermezzo. Allerdings wird der Reparatursound bald von lautstarker Musik abgelöst, die durch die Flure hallt. Es stellt sich heraus, dass einer unserer Nachbarn erfolgreicher Rapper auf youtoube werden möchte.
Nach dem nächsten Umzug nach Rishikesh werden wir von einem pingeligen Opa empfangen, dem es nicht passt, dass wir unsere Fahrräder auf den Balkon stellen wollen, obwohl es unser Vermieter erlaubt. Er kommt uns vor wie so ein kleiner Wachhund, der den ganzen Tag am Eingang sitzt und darauf wartet endlich merkern zu dürfen und seine Macht auszuspielen.
In der Wohnung selbst erwarten uns noch weitere Überraschungen. Es riecht ungemein nach Chlor, der Grund dafür sind die kleinen, weißen Chlortabletten, die normalerweiser in öffentlichen Toiletten liegen. Doch wir finden sie immer wieder in schäbigen Unterkünften, um was auch immer zu überdecken. Auf der Such nach den Übeltätern, die unter allen Schränken und in den Sofaritzen liegen, wird es nicht besser… Werden wir also vielleicht doch gerade vom Pech verfolgt?
Wir machen wie immer das Beste draus. Wir versuchen einfach die Dinge abzuarbeiten, die wir uns für den Aufenthalt hier eigentlich vorgenommen hatten. Zwischendurch unternehmen wir kleine Ausflüge in die wirklich wunderschöne Umgebung, wie z.B. zum Neer Garh Wasserfall. Schon allein die Lage dieser Stadt ist atemberaubend.
Indien zerrt an unseren Nerven. Die Mentalität bringt uns an die Grenzen unserer Toleranz und wir haben schlicht die Nase voll vom yes-yes-no-problem-smaltalk. Außerdem ist es so ungeheuer anstrengend, wenn man niemandem mehr wirklich vertrauen kann und selbst beim kleinsten Einkauf aufpassen muss, nicht übers Ohr gehauen zu werden.
Beschreiben wir es mit dem metaphorischen Glas. War es anfangs noch leer und wir so durstig, so tranken wir es gierig aus, als es uns immer nachgeschenkt wurde. Dieses süße, exotische Getränk, wir konnten es nicht zuordnen, es war neu und wir einfach nur süchtig nach mehr.
Mit der Zeit war unser Durst gestillt. Wir hatten genug, doch uns wurde das Glas immer wieder rasch nachgefüllt. Um es nicht überlaufen zu lassen, tranken wir immer weiter und weiter, bis wir einfach nicht mehr konnten und das Glas letztlich doch überlief.
Ja, am liebsten würden wir gerade einfach mal wieder ein Glas Wasser trinken, ganz in Ruhe. Aber auch wenn unser Bauch jetzt voll ist, lassen wir uns den Appetit davon nicht verderben, denn eins ist sicher, als Radler*innen ist unsere einzige Konstante der immer wiederkehrende Hunger.
Dir hat unser Beitrag gefallen? Wenn du möchtest, kannst du hier etwas in unsere virtuelle Kaffeekasse werfen.
GutenMorgen aus dem verschneiten Kiel!
Wir wünschen euch Ruhe und Besinnlichkeit, damit ihr die indischen Eindrücke verarbeiten könnt!
Das Müllproblem haben wir hier zur Zeit auch: vor 2 Wochen streikte die Müllabfuhr, die nächste am vergangenen Donnerstag fiel auch aus. Nun warten wir wieder 2 Wochen….. Wer noch keine Ratten hat, bekommt sie so ganz sicher!
Gute Erholung wünschen euch Renate und Karen ☀️☀️🌷🌷🏡🏡
it was really nice meeting you guys.
great to see that there are some people who are visiting various place just by bicycle. thank you for Coming to our Homestay. would love to see you again in Future.
love from India
Shiwank
The Corbett Rajae Homestay
Jim Corbett, Uttarakhand, India